Als Weiterbildung wird eine Massnahme zur Vertiefung oder Erweiterung von Wissen auf Basis einer bestehenden Berufsqualifikation bezeichnet. Diese wird betrieblich, privat oder durch öffentliche Träger durchgeführt. Weiterbildungen finden berufsbegleitend, mitunter aber auch im Rahmen einer Tätigkeitsunterbrechung oder Arbeitslosigkeit statt. Zu unterscheiden sind verschiedene Formate und Veranstalter einer Weiterbildung: Diese können als öffentlich zugängliches Angebot oder als betriebliche Weiterbildungen in Trägerschaft des jeweiligen Arbeitgebers oder der Arbeitslosenkasse / RAV durchgeführt werden. Dementsprechend variiert auch der Kostenträger. Fast immer endet eine Weiterbildung mit der Ausstellung eines entsprechenden Zertifikats oder Diplomas.
Welche Weiterbildungsformen gibt es?
Eine gängige Einteilung differenziert zwischen Fortbildung und Umschulung. Die Fortbildung dient dabei explizit der Erweiterung von Kenntnissen, die in einer zuvor abgeschlossenen beruflichen Qualifikation erworben wurden. So frischt eine Erhaltungsfortbildung vorhandenes Wissen auf, z. B. wenn schulische Kenntnisse nach längerer Zeit Relevanz im beruflichen Alltag finden. Eine Anpassungsfortbildung bringt den Teilnehmer bei konkretem Aktualisierungsbedarf – z. B. bei Einführung einer neuen Software – auf den neuesten Stand von Theorie und Praxis. Im Rahmen einer Aufstiegsfortbildung wird der Kandidat auf eine höhere innerbetriebliche Position vorbereitet, während Kern einer Erweiterungsfortbildung die Vermittlung von Kenntnissen ist, die über das bisherige Fachgebiet hinausgehen. Neben dieser Einteilung gibt es ein breites Angebot an öffentlichen Fortbildungen, dass bei Erfüllung der entsprechenden Zugangsvoraussetzungen (Schulabschluss, Alter etc.) von jeder Person wahrgenommen werden kann. Umschulungen bereiten dagegen auf einen beruflichen Neubeginn vor und enden mit einem eigenständigen Berufsabschluss. Anders als bei einer Fortbildung sind berufliche Vorkenntnisse hilfreich, jedoch nicht zwingend notwendig. Eine Umschulung wird in Anspruch genommen, wenn der Kandidat in der bisherigen Tätigkeit keine Perspektive sieht, diese aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann oder arbeitslos geworden ist.
Wie sehen Finanzierungsoptionen aus?
Betriebliche Weiterbildungen werden zu 100 Prozent durch den Arbeitgeber finanziert, sofern diese für den künftigen Einsatz des Arbeitnehmers unabdingbar sind. Wünscht ein Angestellter aus freien Stücken eine solche Massnahme, können individuelle Absprachen mit den Vorgesetzten getroffen werden. Je nach Nutzen für das Unternehmen bestehen hier gute Chancen einer zumindest teilweisen betrieblichen Kostenübernahme. Ein breites Finanzierungsangebot steht von staatlicher Seite aus für Arbeitssuchende, Selbstständige, Berufsrückkehrer und Arbeitnehmer in Form von Förderprogrammen, Bildungsgutscheinen oder weiteren Fortbildungszuschüssen zur Verfügung. Ansprechpartner hierfür sind die Arbeitslosenkassen / RAV. Oft lassen sich Weiterbildungen auch durch eine Kombination verschiedener Kostenträger finanzieren. Vorteil einer eigenständigen Bezahlung ist die Möglichkeit, Weiterbildungskosten beim Steueramt vollständig steuerlich geltend machen zu können.
Wo erhält man Angebote für Weiterbildungen?
Neben innerbetrieblichen Formaten findet man zahlreiche öffentliche und private Institutionen, die Weiterbildungen anbieten. Ein grosses Portfolio findet sich bei den örtlichen Schulen für Berufsbildungen sowie Arbeitslosenkassen / RAV und Volkshochschulen. Privatwirtschaftliche Träger bieten heutzutage eine enorme Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten an; zunehmend auch als Fernlehrgang, in dem keine oder nur wenige Präsenzveranstaltungen stattfinden. Allen gemeinsam ist die Ausstellung eines Abschlusszertifikats zur Vorlage beim Arbeitgeber o. ä.
Wo liegen die Vorteile einer Weiterbildung?
Ziel jeder Weiterbildung ist die Verbesserung der beruflichen Situation. Nach einer längeren Arbeitslosigkeit erhöhen entsprechende Massnahmen die Chance auf eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, weisen sie doch einerseits die fachliche Qualifikation und andererseits eine hohe Eigeninitiative des Betroffenen nach. Innerbetrieblich fördern Weiterbildungen die Karrierechancen und damit die Aussichten auf eine bessere Bezahlung. Gleichzeitig erhöht der wechselwillige Kandidat seine Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt. Absolventen erzielen durch eine Weiterbildung einen höheren Spezialisierungsgrad, wodurch sich die Anzahl möglicher Arbeitsstellen in der Regel signifikant erhöht.