Mentoring ist eine Form der Personalentwicklung, bei der eine erfahrene Fach- und/oder Führungskraft eine:n Mitarbeitende:n durch Weitergabe fachlicher Expertise, Vermittlung von Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Teilhabe an der persönlichen Berufserfahrung gezielt fördert. Die unterstützende Person wird als Mentor:in, die Empfängerin bzw. der Empfänger als Mentee bezeichnet. Anders als ein:e Berater:in oder ein Coach besitzt die Mentorin bzw. der Mentor keine spezielle Qualifikation im Bereich Wissensvermittlung, vielmehr bringt sie bzw. er ihren bzw. seinen Wissensvorsprung zur gezielten Förderung des Mentees ein. Es gibt verschiedene Formen von Mentoring.
Welche Einsatzgebiete gibt es für Mentoring?
Mentoring findet entweder intern auf Unternehmensebene oder im Rahmen sogenannter Mentoringprogramme statt. Betriebsintern entsteht ein Mentoring-Verhältnis meistens zwischen erfahrenen und jüngeren Kolleginnen und Kollegen verschiedener Hierarchieebenen. Offizielle Mentoringprogramme finden Anwendung in Hochschulen, öffentlichen Verwaltungen, Behörden, Vereinen und diversen weiteren Organisationen und Verbänden.
Welche Formen des Mentorings sind verbreitet?
Generell wird zwischen externem und internem Mentoring unterschieden. Extern bedeutet, dass die Mentorin bzw. der Mentor nicht aus derselben Organisation stammt wie der Mentee, während diese beim internen Mentoring denselben Arbeitgeber o. Ä. haben. Das Cross-Mentoring ähnelt dem Prinzip der externen Variante, allerdings schließen sich hierbei verschiedene Unternehmen (meistens aus unterschiedlichen Branchen) zu einem Mentoring-Netzwerk zusammen, tauschen sich aus und erstellen gemeinsame Programme. Eine dem internen Monitoring zuzuordnende Methode ist das institutionelle Mentoring. Hierbei legt die ausführende Organisation genaue Rahmenbedingungen, wie Teilnahmevoraussetzungen, Zwischenziele, Anzahl der Mentees und Dauer des Programms fest. Weniger geregelt, teilweise spontan entstehend und nicht selten von einer engen persönlichen Beziehung geprägt, ist das informelle Mentoring, welches häufig zwischen Kolleginnen und Kollegen mit unterschiedlichem Erfahrungsschatz entsteht. Dabei handelt es sich um die wohl bekannteste Form von Mentoring, bei der eine erfahrene Arbeitskraft eine:n junge:n, talentierte:n Mitarbeiter:in gezielt fördert. Im Rahmen eines branchenspezifischen Mentorings werden gezielt Nachwuchskräfte einer Zielgruppe gefördert. Hier werden Mentorinnen bzw. Mentoren von Interessenvertretungen, Gewerkschaften und Verbänden rekrutiert.
Welche Ziele verfolgt Mentoring?
Ziel des Mentorings ist die nachhaltige Weiterentwicklung des Mentees, verbunden mit dem Erwerb personeller und einrichtungsspezifischer Ressourcen zur bestmöglichen Entfaltung. Die gezielte Entwicklung von Fach- und Führungskräften trägt dazu bei, die Position des Unternehmens (o. Ä.) für die Zukunft zu sichern.
Welche Vorteile bietet Mentoring?
Mehr als jede theoretisch-akademische Fortbildung transferiert Mentoring höchst organisationsspezifisches Wissen und trägt so dazu bei, talentierte Nachwuchskräfte gezielt zu fördern und auf etwaige Führungsaufgaben vorzubereiten. Internes Mentoring erhöht zudem die Identifikation mit dem Arbeitgeber. Die enge Zusammenarbeit zwischen Mentor:in und Mentee ermöglicht ein Maß an regelmäßigem Feedback, welches in dieser Form kaum anders erreichbar ist. Entsprechend hoch und effektiv sind der Lerneffekt und die Vermittlung sozialer Kompetenzen.
Wie wird man ein:e gute:r Mentor:in?
Neben herausragenden fachlichen und sozialen Kompetenzen muss die Mentorin bzw. der Mentor die überdurchschnittliche Bereitschaft zur Wissensvermittlung und eigenen Weiterbildung haben. Hierzu sind eine hohe Eigeninitiative und Begeisterung im jeweiligen Fachgebiet unabdingbar. Darüber hinaus muss die Mentorin bzw. der Mentor befähigt sein, sachliches Feedback und konstruktive Kritik angemessen einzusetzen und die Motivation ihres bzw. seines Mentees auch in schwierigen Zeiten hochzuhalten. Die Mentorin bzw. der Mentor hat gegenüber ihrem bzw. seinem Mentee eine Vorbildfunktion und sollte dementsprechend eine respektierte und anerkannte Persönlichkeit im Unternehmen sein.
Wie findet man eine:n Mentor:in?
Eine:n unternehmensinterne:n Mentor:in findet man häufig durch Zufall im täglichen Arbeitsgeschäft. Mitunter besteht auch die Möglichkeit, beim Vorgesetzten den Wunsch nach einem Mentoring zu äußern. Kommunale Wirtschaftsförderungsgesellschaften sind ebenfalls probate Ansprechpartner, um eine:n geeignete:n Mentor:in zu finden. Das Gleiche gilt für Veranstaltungen von Wirtschaftsverbänden, Hochschulen, Handwerkskammern oder Interessengruppen.