Eine interne Bewerbung ist eine Bewerbung auf eine firmeninterne Stelle. Mitarbeitende haben so die Chance, sich innerhalb des eigenen Unternehmens weiterzuentwickeln. Eine interne Bewerbung kann auf eine beim Arbeitgeber freigewordene Stelle im Unternehmen erfolgen und per E-Mail, über ein unternehmensinternes Bewerbungsportal oder auf postalischem Wege eingereicht werden.
Voraussetzung für eine interne Bewerbung
Eine interne Bewerbung setzt voraus, dass sich die Arbeitskraft im Unternehmen wohlfühlt, die Beziehung zu den Vorgesetzten positiv behaftet ist und für die neue Stelle tatsächliches Interesse und Motivation bestehen. Eine interne Bewerbung zu versenden, weil das Verhältnis zum Kollegium in der eigenen Abteilung schlecht ist, die bisherigen Aufgaben nicht zufriedenstellen oder die Chemie zu den Vorgesetzten nicht stimmt, ist nicht erfolgsversprechend und kann dem eigenen Standing im Unternehmen schaden. Primäres Ziel sollte vielmehr sein, sich im Unternehmen weiterzuentwickeln, ohne dabei die bisherige Position in ein schlechtes Licht zu tauchen. Darüber hinaus sind die Bewerbungsunterlagen einer internen Bewerbung mit dem gleichen Arbeitsaufwand verbunden wie die einer externen Bewerbung. Sowohl Optik als auch Inhalt müssen denen einer externen Bewerbung entsprechen und in einem tadellosen Zustand sein.
Aufbau und Inhalt einer internen Bewerbung
Im Aufbau ähnelt die interne Bewerbung stark der Bewerbung auf eine externe Stelle. Sie besteht aus einem Anschreiben, einem Lebenslauf sowie Zeugnissen und Zertifikaten, die im Rahmen von Weiterbildungsseminaren erworben wurden und dem Arbeitgeber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorliegen. Im Fokus der internen Bewerbung steht außerdem die Wechselmotivation der sich bewerbenden Person hin zu einer Position, die mehr Entwicklungsmöglichkeiten und Karriereoptionen bietet. Bewerber:innen sollten unbedingt bei der Wahrheit bleiben. Denn Qualifikationen, Fähigkeiten, soziale Kompetenzen und sogar ehemalige Berufsstationen können in der Personalabteilung geprüft werden. Die tägliche Arbeit gibt zusätzlich Aufschluss über das Wesen der Jobsuchenden sowie ihrer Arbeitsmoral.
Welche Inhalte gehören in eine interne Bewerbung?
1. Anschreiben
Das Anschreiben setzt sich wie folgt zusammen:
- Anschrift des eigenen Unternehmens, inklusive der Fachabteilung, an die die Bewerbung gerichtet ist.
- vollständige Adresse des oder der Bewerbenden, inklusive E-Mail-Adresse sowie Telefonnummer
- Angabe der Abteilung, in der die sich bewerbende Person zurzeit beschäftigt ist sowie Telefonnummer und E-Mail-Adresse des Büros
- Datum und Ortsangabe
- ein Betreff mit Quellenangabe, z.B.: „Bewerbung auf die Stelle IT-Abteilungsleitung vom 15.01.20XY im Intranet"
- Einleitung, Hauptteil, Schluss: Inhaltlich sollten Jobsuchende ihre Motivation deutlich machen, sich weiterentwickeln zu wollen und in der neuen Stellenposition eine spannende Herausforderung zu sehen. Um diese Argumente zu bekräftigen, sollten dem Arbeitgeber Mehrwerte aufgezeigt werden, die mit der Stellenbesetzung einhergehen sowie Gründe, weshalb der oder die Bewerbende besonders gut für die Stelle geeignet ist.
- Abschlussformel und händische Unterschrift
Wie ein Anschreiben inhaltlich und formal aufgebaut und formuliert werden sollte, kann hier nachgelesen werden.
2. Lebenslauf
Genau wie bei der Erstellung des Lebenslaufs einer externen Bewerbung muss auch der Lebenslauf einer internen Bewerbung mit großer Sorgfalt erstellt und individuell auf die Stellenposition im Unternehmen angepasst werden. Die Tätigkeiten werden achronologisch, also beginnend mit der aktuellen Position, auf maximal zwei DIN A4-Seiten aufgelistet. Je nachdem, welche Fähigkeiten und Qualifikationen in der Stellenausschreibung genannt werden, sollten sich diese in Form von Keywords im Lebenslauf wiederfinden – natürlich nur, wenn die Bewerbenden tatsächlich über entsprechende Qualifikationen verfügen. Darüber hinaus sollten nur solche Berufsstationen im Lebenslauf genannt werden, die entscheidend für die ausgeschriebene Position sind.
3. Zeugnisse und Zertifikate
Bei internen Bewerbungen müssen nicht erneut alle Zeugnisse und Zertifikate eingereicht werden. Alle Unterlagen, die bei Eintritt ins Unternehmen vorgelegt wurden, befinden sich bereits in der Personalakte. Es sollten nur solche Zeugnisse und Zertifikate versendet werden, die z.B. im Rahmen von Weiterbildungen der derzeitigen Stelle erworben wurden und relevant für die Stellenausschreibung sind. Darüber hinaus bietet es sich an, der Bewerbung ein aktuelles Zwischenzeugnis beizulegen und, wenn vorhanden, Referenzschreiben und Empfehlungsschreiben.
Was sind die Vorteile der internen Bewerbung?
Eine interne Bewerbung hat viele Vorteile. Die sich bewerbende Person kennt bereits die Unternehmenskultur und ist mit der Organisationsstruktur sowie mit den Arbeitsweisen im Unternehmen vertraut. Im besten Fall hat er oder sie sich bereits ein Netzwerk im Unternehmen aufgebaut und sich bei den Kolleginnen und Kollegen einen gewissen Ruf erarbeitet. Bewerbende können sich darüber hinaus direkt im Unternehmen über Anforderungen und Aufgaben der neuen Stelle informieren oder sich sogar bereits vor Start des Bewerbungsprozesses vorstellen und ihre Qualifikationen und Eignungen für die Stelle darlegen. Hinzu kommt, dass interne Jobsuchende oft keine Probezeit mehr durchlaufen müssen und die Wahrscheinlichkeit, für die offene Stelle eine Zusage zu bekommen, ist aufgrund der Betriebszugehörigkeit und des Vertrauens, das sie im Vergleich zu externen Bewerbenden genießen, höher. Zudem ist eine interne Bewerbung mit einem geringen Kosten- und Zeitaufwand verbunden. Im besten Fall müssen weder der Standort noch der Berufsweg gewechselt werden.
Was sind die Nachteile der internen Bewerbung?
Eine interne Bewerbung ist aber auch mit einigen Nachteilen verbunden. Wird die interne Bewerbung nicht diskret behandelt, kann der eigene Ruf in der Abteilung, gegenüber Kolleginnen und Kollegen sowie Vorgesetzen Schaden nehmen. Eine interne Bewerbung wird im schlechtesten Fall so gedeutet, dass die oder der Bewerbende nicht mit seinem aktuellen Job zufrieden ist. Das resultiert auf längere Sicht in einem gestörten Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen und kann eine zukünftige Beförderung zunichtemachen. Darüber hinaus unterschätzen viele Jobsuchende den Bewerbungsprozess an sich. Nur, weil es sich um eine Bewerbung innerhalb des eigenen Unternehmens handelt, ist der Arbeitsaufwand nicht geringer als bei einer externen Bewerbung. Sowohl das Anschreiben als auch der Lebenslauf müssen individuell auf die Stellenposition angepasst und sorgfältig aufbereitet werden. Darüber hinaus ist besondere Sorgfalt bei der Argumentation der Wechselmotivation geboten, damit die Bewerbung das aktuelle Arbeitsverhältnis in kein schlechtes Licht stellt. Und schließlich ist zu berücksichtigen, dass viele interne Beförderungen nicht unbedingt mit dem gleichen Gehaltsanstieg einhergehen wie dies womöglich bei einem Jobwechsel in ein anderes Unternehmen der Fall wäre.
Wie wird die interne Bewerbung versandt?
Die interne Bewerbung wird genauso wie eine externe Bewerbung versandt. Am üblichsten ist der Versand per E-Mail, nur noch selten geschieht dies auf postalischem Weg. Große Konzerne greifen teilweise auch auf ein internes Bewerbungsportal zurück.
Interne Bewerbung – auf was sollte geachtet werden?
Anders als bei einer externen Stellenbewerbung sind Personen, die sich intern auf eine offene Stelle bewerben, bereits als Angestellte bekannt. Deshalb ist bei einer Bewerbung auf eine interne offene Vakanz Fingerspitzengefühl gefragt.
Motivation: Die Begründung des anvisierten Jobwechsels sollte gut überlegt sein, da sie das eigene Standing im Unternehmen und die Beziehung zu Kolleginnen und Kollegen, dem oder der Chef:in und anderen Führungskräften stark beeinflussen kann. Deshalb sollte die Motivation der Jobsuchenden nicht auf Unzufriedenheit gegenüber der aktuellen Position oder der Abteilung fußen. Vielmehr sollte der Wunsch nach Weiterentwicklung und mehr Verantwortung deutlich werden. Ein wertschätzender Ton und eine positive Grundstimmung zur aktuellen Position – sowohl in der Bewerbung als auch im Vorstellungsgespräch – vermeiden schlechte Stimmung und machen auch bei einer Absage ein konstruktives Miteinander und eine produktive Zusammenarbeit nach dem Bewerbungsprozess möglich.
Diskretion: Wer entscheidet, sich intern auf eine offene Vakanz zu bewerben, sollte dies gegenüber Führungskräften und dem Team möglichst geheim halten. Arbeitskolleginnen und -kollegen könnten die Bewerbung in eine andere Abteilung oder in eine höhere Position falsch verstehen und sich persönlich angegriffen fühlen. Auch bei Führungskräften kann die Bewerbung auf eine interne offene Vakanz die Bewerbenden in ein schlechtes Licht rücken. Führungskräfte könnten den Gedanken hegen, dass die Mitarbeitenden in ihren aktuellen Positionen nicht zufrieden sind. Im schlimmsten Fall schließen sie daraus, dass eine Beförderung innerhalb der eigenen Abteilung zukünftig keine Option mehr ist.