Das Bewerbungsdeckblatt ist ein freiwilliger Bestandteil der Bewerbungsmappe und stellt die erste Seite der Bewerbungsunterlagen dar. Somit vermittelt das Deckblatt den ersten Eindruck und sollte mit Sorgfalt gestaltet werden sowie neugierig machen. Auf einen Blick sind durch eine übersichtliche und ansprechende Gestaltung alle wichtigen Daten des Bewerbers zu sehen - einige Personalverantwortliche empfinden das als erleichterte Informationsaufnahme, andere Personaler halten das Bewerbungsdeckblatt auch für überflüssig. Aufgrund der unterschiedlichen Meinungen ist es demnach ausschlaggebend, dass diese Zusatzseite einen tatsächlichen Mehrwert für den Personaler bietet und die dort platzierten Daten sorgfältig ausgewählt werden. Bei kreativen Jobs gilt die Ausnahme, dass es sich in jedem Fall anbietet. Denn diese Seite der Bewerbung bietet den größten Spielraum, sich gestalterisch zu beweisen und seine Kreativität zu vermitteln.

 

Inhaltsübersicht

Inhaltsübersicht

- Gestaltung
- Aufbau
- Bewerbungsdeckblatt bei Online-Bewerbungen
- Vor- und Nachteile eines Deckblatts
- Weitere Tipps

Gestaltung 

Layout und Design können bei einem Bewerbungsdeckblatt individuell gewählt werden. Ob dem Personalverantwortlichen das Deckblatt gefällt oder nicht, ist natürlich Geschmackssache. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Bewerber sich eher für eine schlichte Gestaltung entscheiden (keine grellen Farben) oder es optisch an das Corporate Design der Firma anpassen. Auf jeden Fall sollte es immer stimmig sein mit den restlichen Bewerbungsunterlagen und ein rundes Bild ergeben.

 

Bei einer klassischen Bewerbung sollte auf eine klare Struktur sowie eine übersichtliche Gestaltung mit dezenten Farben und einer Standard Schrift, die auch bei den weiteren Unterlagen verwendet wurde, geachtet werden. Die Schrift muss sowohl digital als auch in gedruckter Version gut lesbar sein und sollte auch von der Größe an die weiteren Bewerbungsunterlagen angepasst sein. Formatierungen sollten sinnvoll und nur in Maßen verwendet werden. Zudem wird eine Gestaltung im Hochformat empfohlen, v.a. wenn es eine digitale Bewerbung ist, weil sich das Lesen im Querformat am Bildschirm etwas schwieriger gestaltet.

 

Auch Word bietet Vorlagen zur Gestaltung von Deckblättern für Bewerbungen. Über den Reiter „Einfügen“ in der Menüleiste kann man eine Variante wählen und diese dann mit den individuellen Informationen und Daten befüllen. Es können zudem auch einzelne Komponenten der Vorlage verschoben oder gelöscht sowie Bilder und Textfelder ergänzt werden. 

Aufbau 

Um den größten Nutzen mit einem Bewerbungsdeckblatt zu erzielen, sollten die geforderten Skills und die Darstellung der eigenen Persönlichkeit in den Fokus gerückt werden. Die folgenden Elemente sind essentiell:

 

1. Titel
Jedes Bewerbungsdeckblatt fängt mit der Überschrift „Bewerbung“ an und sollte ergänzend den korrekten Titel der Stellenausschreibung bzw. der gewünschten Position enthalten. Die angestrebte Position muss nicht angegeben werden, aber erleichtert die Zuordnung im Unternehmen und zeigt, dass die Bewerbung auf die jeweilige Stelle ausgerichtet ist. Wie üblich wird für die Überschrift eine größere Schriftgröße gewählt als für die weiteren Texte.

 

2. Bewerbungsfoto (optional)
Als nächstes folgt das optionale Bewerbungsfoto, welches hier größer positioniert werden kann, als im Lebenslauf. Hierfür eignen sich folgende Formate: 6,5 cm (Breite) x 9 cm (Höhe) im Hochformat oder 9 cm (Breite) x 6,5 cm (Höhe) im Querformat. Das Foto kann aber auch kleiner oder größer ausfallen, je nachdem, wie das Layout gewählt wird. Die Farbe und Positionierung (meist mittig) werden ebenfalls individuell und abhängig vom Design der vollständigen Bewerbungsmappe gewählt. Man sollte jedoch nicht aus der Seite herausschauen.

Wenn allerdings explizit eine Bewerbung ohne Foto gewünscht ist, sollte man dies auf jeden Fall berücksichtigen.


3. Kontaktdaten des Bewerbers
Die eigenen Kontaktdaten dürfen niemals fehlen und sollten aus dem vollständigen Namen, der Anschrift sowie der Telefonnummer und E-Mail-Adresse bestehen.

 

4. Informationen zum Unternehmen
Auf dem Deckblatt können nachfolgend noch der komplette Firmenname sowie die Unternehmensanschrift und Ansprechpartner (ohne weitere Kontaktdaten) aufgeführt werden. Dies stellt bereits den ersten Bezug zum entsprechenden Unternehmen dar, wodurch der Eindruck einer Standardbewerbung vermieden werden kann.


5. Anlagen
Den Abschluss bilden die Anlagen. Hier werden die weiteren Bewerbungsunterlagen chronologisch aufgelistet. Das Bewerbungsschreiben wird hier jedoch nicht genannt. Demnach werden Zeugnisse (wie Dienstzeugnisse), Zertifikate und weitere Anlagen in der Reihenfolge wie in der Bewerbungsmappe aufgeführt.

Bewerbungsdeckblatt bei Online-Bewerbungen 

Insbesondere in der digitalen Welt gilt „weniger ist mehr“. Bei der Entscheidung, ob ein Deckblatt in die Unterlagen der Online-Bewerbung integriert wird, sollte beachtet werden, dass sich einerseits das Leseverhalten im Internet unterscheidet und andererseits auch die Aufmerksamkeitsspanne beim Lesen am Computer geringer ist. Kompakte Informationen werden vom Leser bevorzugt und auch für den Versand ist eine kleinere Dateigröße von Vorteil. Folglich sollte ein Deckblatt bei einer Online-Bewerbung nur integriert werden, wenn es ausdrücklich gewünscht ist oder es sich um einen kreativen Job handelt, für den es sich lohnen kann, sein Können bereits auf den ersten Blick unter Beweis zu stellen.

 

Vor- und Nachteile eines Deckblatts 

Vorteile

 

Erster Eindruck: Alle wichtigen Kontaktinformationen und Eckdaten zur Bewerbung können für den Personaler bereits auf den ersten Blick ersichtlich gemacht werden, sodass er/ sie sich nicht durch die ersten Sätze oder Seiten blättern muss.
Struktur und Übersicht: Durch die wenigen Informationen auf einer Seite ist sofort ersichtlich, für welche Position die Bewerbung ist und welche Inhalte die Bewerbung hat (Anlagenverzeichnis). Demnach wird die Bewerbungsmappe strukturierter.
Wiedererkennungswert: Mit einem Deckblatt kann der Wiedererkennungswert für den Personaler erhöht werden.


 

Bessere Präsentationsmöglichkeit: Auf einem Deckblatt hat man eine Seite für die Selbstpräsentation und kann auch ein größeres Bewerbungsfoto als auf dem Lebenslauf platzieren. So kann eine erste Sympathie entstehen.
Originell und ansprechend: Das Layout und das Design können Personalverantwortliche bei einer einheitlichen und stimmigen Bewerbung überzeugen und auch einen Vorteil zu Konkurrenten bilden.
Mehr Platz auf dem CV: Da die Kontaktdaten des Bewerbers bereits dem Deckblatt zu entnehmen sind, brauchen diese nur noch klein in der Kopf- oder Fußzeile des Lebenslaufs integriert werden. Somit kann dieser Platz ideal für z.B. Kompetenzen und berufliche Erfolge genutzt werden.

Nachteile

Doppelte Informationen: Es ist kritisch darauf zu achten, dass die Informationen aus den folgenden Bewerbungsunterlagen nicht ausschließlich wiederholt werden. Es muss alles gut und individuell aufeinander abgestimmt sein.


Das Foto im Fokus: In einigen Unternehmen können Fotos auch negativ gesehen werden. Wenn auf dem Deckblatt nun ein großes Foto im Fokus steht, kann dies auch falsche Signale senden.


Vor allem bei Online-Bewerbungen ist die Größe entscheidend und durch ein Deckblatt inkl. größerem Foto steigt die Dateigröße stark an. Auch generell wird die Bewerbung um eine Seite länger. Es sollte nicht vergessen werden, dass die Bereitschaft, sich Bewerbungsunterlagen anzuschauen, mit der steigenden Seitenzahl sinkt

Künstlicher Zusatz: Das Deckblatt sollte nur eingebaut werden, wenn ein Mehrwert erkennbar ist, damit es nicht zu einem überflüssigen Bestandteil der Bewerbung wird.


Unübersichtlichkeit: Wenn keine klare Struktur erkennbar oder das Deckblatt zu voll ist, schreckt es eher ab.Prioritätensetzung: Wenn sich ein Bewerber zu sehr auf das Deckblatt fokussiert, kann die Priorität der eigentlichen Bewerbung verloren gehen.

In dem Fall einer selbstgedruckten Bewerbung, sollte das Bewerbungsdeckblatt ohne das Foto gedruckt werden und erst im Anschluss sollte ein professionelles Bewerbungsfoto an die vorgesehene Stelle geklebt werden. Hierfür sollten am besten Klebeecken verwendet werden. Auch wenn die Bewerbung nicht in Papierform versendet wird, bietet sich ein Testdruck an, weil Personaler die Bewerbung oft ausdrucken, um sie Kollegen zur Absprache vorlegen zu können. Aus diesem Grund sollte das Bewerbungsdeckblatt auch gedruckt gut aussehen. Um Dopplungen zu vermeiden, können alle Informationen vom Deckblatt in den weiteren Bewerbungsunterlagen vernachlässigt werden.

 

Quellen: 


StepStone Österreich GmbH: Deckblatt Bewerbung – So gestalten Sie die Zusatzseite richtig! Link

Karriere.at: Deckblatt für die Bewerbung: Die wichtigsten Tipps und Mustervorlage Link

BewerbungsWissen.net: Deckblatt Link