Account Manager:in ist der branchenübergreifende Begriff für Kundenbetreuer:in. Als wichtiges Bindeglied zwischen dem Unternehmen und den Kunden obliegt es Account Manager:innen, bestehende Kundenbeziehungen zu pflegen und auszubauen sowie neue Kunden zu gewinnen. Account Manager:innen tragen damit maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens bei. Um als Account Manager:in erfolgreich zu sein, sollten diese nicht nur serviceorientiert denken und handeln, sondern auch über Verkaufstalent und Verhandlungsgeschick verfügen.

Eine enge und auf Vertrauen basierende Kundenbindung ist in allen Branchen einer der wichtigsten Faktoren für den Unternehmenserfolg. Aus diesem Grund stellen Firmen ihren Schlüsselkunden häufig sogenannte Key Account Manager:innen zur Seite. Key Account Manager:innen sind Account Manager:innen mit der speziellen Funktion, Schlüsselkunden zu betreuen. Dieser hat primär die Aufgabe, die Beziehung mit diesen wichtigen Kunden zu pflegen und die Ziele des eigenen Unternehmens mit denen des Kunden in Einklang zu bringen.

Der Beruf  Account Manager:in ist in Österreich kein anerkannter Ausbildungsberuf. Dafür aber der Beruf Key Account Manager:in. Für angehende Account Manager:innen zählt die im Vertrieb gesammelte Berufserfahrung, sowie der jeweilige Ausbildungsweg dorthin. Grundsätzlich haben Job-Anwärter:innen ein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert. Je nach Branche und dem jeweiligen Anforderungsprofil werden aber auch Bewerbende mit einem ingenieurwissenschaftlichen Studium, ehemalige Vertriebsangestellte, Quereinsteiger:innen aus der Produktentwicklung oder dem Kunden-Service, nachgefragt.

Inhaltsübersicht: 

Was sind die Aufgaben von Account Manager:innen?

Über welche Soft Skills verfügt man als Account Manager:in?

Über welche Hard Skills sollte man als  Account Manager:in verfügen?

Wie sieht der Werdegang von Account Manager:innen aus?

Wo arbeitet man als Account Manager:in?

Welche Karrierechancen gibt es für Account Manager:innen auf dem Arbeitsmarkt?

Worauf sollte man bei der Bewerbung als Account Manager:in achten?

Was sind die Aufgaben von Account Manager:innen?

Der Aufgabenbereich von Account Manager:innen ist breit gefächert. Die Hauptaufgabe in dieser Position besteht darin, starke und langfristige Kundenbeziehungen zu pflegen. Sie begleiten ihre Kunden durch den gesamten Prozess vom Erstkontakt über die Verhandlung bis hin zum unterschriebenen Vertrag und stehen jederzeit beratend zur Seite. Als wichtigste Schnittstelle zwischen dem Kunden und Vertrieb, arbeiten sie intensiv mit Vertreter:innen des Innen- und Außendienstes zusammen. So tragen Account Manager:innen dazu bei, eine stringente Strategie für ihre Kunden zu entwickeln.

Account Manager:innen agieren somit nicht nur als direktes Bindeglied zum Vertrieb, sondern sind vielmehr Partner der Kunden und Unternehmensbotschafter in einer Person.

Die wichtigsten Aufgaben von Account Manager:innen auf einen Blick:

Kundenbeziehungen pflegen, auf- und ausbauen

Entwicklung neuer Geschäftsbeziehungen mit Bestandskunden

Enge Zusammenarbeit mit dem Vertrieb, um Potenziale in Vertriebsregionen zu erkennen und zu bedienen

Kundenwünsche erfüllen und/oder proaktiv erahnen, falls Änderungen oder Anpassungen an den Produkten und Dienstleistungen notwendig sind

Kontrolle und Nachverfolgung der Zielvorgaben, Vertriebskennzahlen, Umsätze und Kontobewegungen

Enge Zusammenarbeit mit Entwickler:innen und Produktmanager:innen

Vorstellung neuer Produkte und Dienstleistungen

Reklamations- und Beschwerdemanagement

Repräsentation des Unternehmens auf Messen und Events

Regelmäßige Kontrolle des Preis-Leistungs-Verhältnisses

Über welche Soft Skills verfügt man als Account Manager:in?

Kunden und Teammitglieder müssen sich zu jeder Zeit auf Account Manager:innen und ihre Fähigkeiten verlassen können. Neben dem fachlichen Hintergrundwissen kommt es daher auf die Soft Skills an.

 

Stressresistenz und eine hohe Frusttoleranz sind unabdingbar. Denn Account Manager:innen müssen auch im Falle von Produktionsverzögerungen bei neuen Ansprechpartnern und knappen Terminvorgaben zielgerichtet und lösungsorientiert handeln. Hinzu kommen nicht planbare Ereignisse wie technische Probleme der IT oder ein zusätzlicher Zeitaufwand im Vorfeld einer Kundenpräsentation. Diesen und weiteren Stressfaktoren müssen Account Manager:innen jederzeit gewachsen sein.

Verkaufstalent und Kenntnisse in der Präsentationstechnik, sowie ein ausgeprägtes Gespür für die Anforderungen der Kundschaft: denn wer die Benefits der eigenen Produkte oder Services im Vergleich zur Konkurrenz bis ins Detail herausstellen kann, ist im Vorteil.

Account Manager:innen kommen nicht umhin, erfolgsorientiert zu denken und handeln. Sei es, um einen Anteil zum Unternehmenserfolg beizusteuern und gleichzeitig die eigene Karriere voranzutreiben.

Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten und eine offene Persönlichkeit benötigen Account Manager:innen in Ihrer Position tagtäglich. Je nachdem, ob sie den Bedürfnissen von anspruchsvollen und kritischen Kunden nachkommen, eine Geschäftsbeziehung aufbauen oder mit Stakeholdern kommunizieren: die Tonalität in E-Mails, Video Calls oder in Gesprächen vor Ort beim Kunden, trägt entscheidend zum Erfolg bei.

Organisationstalent und ein gutes Zeitmanagement sind für Account Manager:innen zudem sehr entscheidend, da das Timing von der Bestellung des Kunden bis zur pünktlichen Auslieferung häufig den Ausschlag für die (weitere) Zusammenarbeit gibt.

Teamfähigkeit ist unabdingbar, denn Alleingänge im Vertrieb sind eher untypisch. Mit einem starken Netzwerk steht ihnen auch die Expertise von Spezialistinnen und Spezialisten aus dem eigenen Unternehmen zur Verfügung, dass am Ende vor allem Ihren Kunden zugutekommt.

Über welche Hard Skills sollte man als Account Manager:in verfügen?

Tiefgehendes Branchenwissen und Produktkenntnisse sind das A und O für angehende Account Manager:innen. Zu den wichtigsten Hard Skills zählen außerdem folgende Fähigkeiten, die im Berufsalltag von Account Manager:innen unerlässlich sind:

 

Neben einer offenen und kommunikativen Persönlichkeit sind Fremdsprachenkenntnisse enorm wichtig. Denn in international aufgestellten Firmen gehört Englisch zu den unternehmensweit gesprochenen Sprachen. Hinzu kommt, dass Auslandsaufenthalte für Account Manager:innen keine Seltenheit sind. Häufig arbeiten sie auch vor Ort beim Kunden und müssen mit Ansprechpartnern verhandlungssicher in der Landessprache kommunizieren können.

Betriebswirtschaftliches Hintergrundwissen gepaart mit Softskills wie analytischem und unternehmerischem Denken sind unabdingbar für ein effektives Controlling der eigenen Zielvorgaben, Umsätze und Margen. Zu den wiederkehrenden administrativen Aufgaben zählen zudem Absatzprognosen für den Kundenstamm aufzustellen und auszuwerten: strukturiert und im Zusammenschluss mit dem Controlling des Unternehmens.

Kenntnisse der gängigen Office-Programme und ein Verständnis von CRM-Systemen sind weitere Hard Skills, die angehende Account Manager:innen mitbringen sollten. Branchenweit kommt hierzu häufig die CRM-Software von Salesforce oder Microsoft zum Einsatz. Arbeiten Account Manager:innen für einen Software-Entwickler, sind auch tiefergehende Kenntnisse des Programmcodes, APIs und Schnittstellen vorteilhaft. Weiterhin profitieren Account Manager:innen in der Maschinenbau-Branche davon, wenn Sie CAD-Kenntnisse besitzen.

Wie sieht der Werdegang von Account Manager:innen aus?

Viele Bewerbende auf eine Position als Account Manager:in haben einen Abschluss in einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium wie BWL oder VWL. Aber auch Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Ingenieurs- und Kommunikationswissenschaften sowie aus dem Marketing schlagen diesen Karriereweg ein.

Weiterhin gibt es auch viele Account Manager:innen, die aus anderen Unternehmensbereichen kommen. Auch ehemalige Vertriebsmitarbeitende ohne Bachelor-, Diplom- oder Masterabschluss sind auf der Position als Account Manager:in keine Seltenheit. Zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten als Key Account Manager:in, beispielsweise der WIFI oder EWOS, ermöglichen zudem eine berufliche Umorientierung oder Neuausrichtung.

Im Rahmen einer Weiterbildung mit einer Dauer von ca. sechs Monaten erlernen Teilnehmende alle für die Position notwendigen Fähigkeiten im Verkaufsmanagement. Im Rahmen der Ausbildung stehen unter anderem folgende Punkte auf dem Lehrplan:

Kundenanalysen und -entwicklungsplanung

Verkaufspsychologie

Beziehungsmanagement

Projektmanagement

Management-Support-Systeme

 

Die Voraussetzungen zur Teilnahme sind in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss, eine abgeschlossene kaufmännische oder verwaltende Lehre oder wahlweise zwei Jahre Berufserfahrung im Vertrieb.

Wo arbeitet man als Account Manager:in? 

Arbeitsplätze für Account Manager:innen gibt es in nahezu allen Branchen. Neben Großunternehmen sind Account Manager:innen auch bei KMUs keine Seltenheit, die verstärkt nach fähigen Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuern suchen. Da eine langfristige und enge Kundenbindung für viele Unternehmen immer wichtiger wird, werden vor allem Key Account Manager:innen eingesetzt. Account Manager:innen arbeiten häufig in folgenden Wirtschaftsbereichen:

 

IT- und Telekommunikationsbranche

Maschinen- und Anlagenbau

Chemie- und Pharmaindustrie

Biotechnologie

Dienstleistungsunternehmen wie Banken, Versicherungen oder Personaldienstleistungen

Welche Karrierechancen gibt es für Account Manager:innen auf dem Arbeitsmarkt?

Grundsätzlich bieten sich für Account Manager:innen viele Möglichkeiten, in einem Unternehmen aufzusteigen. Nicht selten werden Firmen von ehemaligen Account Manager:innen geführt, die Ihre Karriere in diesem Betrieb begonnen haben.

Zu beachten gilt hierbei, dass sich der Job eines reinen Vertriebsmitarbeitenden im Vergleich zu  Account Manager:innen in einigen Punkten klar unterscheidet. Account Manager:innen sind in der Regel damit betraut, eine langfristige und enge Beziehung zu ihren Kunden aufzubauen, während im klassischen Vertrieb der jeweils nächste Abschluss im Vordergrund steht. Hinzukommen unterschiedliche Ziele und wie diese erreicht werden sollen. Account Manager:innen bekommen klare Zielvorgaben bezogen auf seine Kunden. Wie diese erreicht werden, liegt in seiner Verantwortung. Anders bei Mitarbeitenden im Vertrieb: hier werden Verkaufsziele und meist auch der Verkaufsweg von der Vertriebsleitung vorgegeben.

Hinzu kommt, dass Account Manager:innen für den Erfolg ihrer Kunden eng mit vielen Unternehmensbereichen zusammenarbeiten, während ein Vertriebsmitarbeitender häufig nur mit dem Einkauf seines Kunden kommuniziert.

Daraus ergibt sich auch, dass Account Manager:innen, je nach Erfahrung und Qualifikation, folgende Karrierestufen offenstehen:

Account Manager:in

Spezialisierung/Weiterbildung als Key Account Manager:in

Teamleiter:in

Vertriebsleiter:in

Head/Director of Sales

Worauf sollte man bei der Bewerbung als Account Manager:in achten?

Sofern die erforderlichen Qualifikationen einer Stellenausschreibung erfüllt werden, steht einer Bewerbung auf die Position nichts mehr im Weg. Natürlich ist es auch entscheidend, ob die Stelle den persönlichen Anforderungen entspricht. Wird eine längerfristige Anstellung präferiert oder ist auch ein zeit- oder projektbasierter Job eine Option?

Neben einem Job in Festanstellung, wird die Stelle als Account Manager:in auch im Rahmen einer Arbeitskräfteüberlassung oder im Workforce Management ausgeschrieben.

Je nach der im Job gestellten Anforderung wird von den Bewerbenden ein Anschreiben sowie ein Motivationsschreiben verlangt, in dem dargelegt wird, warum man selbst gerade die richtige Kandidatin oder der richtige Kandidat für die ausgeschriebene Stelle ist. Empfehlenswert ist es hierbei, eine Brücke zwischen den eigenen Fähigkeiten und dem Anforderungsprofil zu schlagen. Danach folgen die Hard Skills. Hierzu gehören die Qualifikationen, sowie die berufliche Erfahrung über die letzten Jahre hinweg.

Im Schlussteil der Bewerbung sollte auf die im Stellenangebot gestellten Fragen, zum Beispiel nach dem frühestmöglichen Eintrittstermin, eingegangen werden. Der Schlusssatz darf gerne aktiv und selbstbewusst formuliert werden und sollte beinhalten, dass ein persönliches Gespräch gewünscht ist.