Das Raumfahrt-Dilemma: Gewicht vs. Reichweite

Die moderne Raumforschung steht vor einem Dilemma. Der für den Start benötigte Treibstoff macht den größten Teil des Gewichts einer Rakete aus. Um längere Weltallmissionen zu fliegen, braucht es mehr Antriebsflüssigkeit, was wiederum das Startgewicht und damit gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch der Rakete erhöht – ein Teufelskreis. Das Engineering-Team um Prof. Patrick Harkness (Mitte) von der University of Glasgow hat mit Unterstützung der britischen Weltraumbehörde und des Science and Technology Facilities Council einen Prototyp entwickelt, der dieses Problem lösen kann. 

Ein Prototyp mit Innovationspotenzial

Der Rumpf der Ouroboros-3 besteht aus einem Polyethylen-Rohr, das durch Abwärme des Triebwerks schmilzt – die große Herausforderung bestand darin, die Hülle so zu konstruieren, dass sie trotzdem ihre Form behält. Der Kunststoff vermischt sich im Anschluss mit Sauerstoff sowie Propan und wird der Brennkammer der Rakete zugeführt. Durch das Entzünden von Komponenten des Modells entsteht zusätzlicher Treibstoff und das um etwa 15 % verminderte.

Hoffnung für Nanosatelliten-Missionen

Gewicht ermöglicht eine längere Beförderung in der Umlaufbahn. So werden bestimmte Missionen wie der Start von Nanosatelliten zur Erforschung des Weltalls erschwinglicher. Bei ersten Tests erzeugte das Triebwerk einen Schub von knapp zehn kg. Noch zu wenig für eine Weltraummission, aber ein vielversprechender Anfang.

 

Text: Nicolas Schiffler 

Foto: University of Glasgow 

Das selbstfressende Triebwerk erstmals im Test:

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