Vor knapp 250 Jahren war das Waschen eine anstrengende körperliche Arbeit: Mit einer Bürste, Seife und Asche wurde die Schmutzwäsche in nahen Gewässern gesäubert. Heutzutage übernimmt die Waschmaschine diese Aufgabe – per simplem Knopfdruck.

Schäffers zufällige Entdeckung

Der Siegeszug des Haushaltsgerätes lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen: Auf der Suche nach einer Konstruktion zum Herstellen von Papier stieß der Theologe, Biologe und Tüftler Jacob Christian Schäffer 1767 zufällig auf den sogenannten Yorkshire Maiden. Einen primitiven Holzbottich, in dem Textilien geknetet und geschrubbt wurden. Schäffers Innovationsgeist war geweckt: Um eine Weiterentwicklung bemüht, bestand sein erster Prototyp aus einem Korb mit Deckel und einer aufgesetzten Handkurbel, an deren Ende Holzstäbe montiert waren. Er befüllte seine Rührflügelmaschine mit zuvor erhitztem Wasser, gab die Wäsche hinzu und drehte, bis sie sauber war.

Waschmaschine; Christian Schäffers

Mieles Meilenstein

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfand Carl Miele, Gründer der bekannten Haushaltsmarke, ein handbetriebenes Gerät mit Rührwerk und einem Drehkreuz, wodurch Kleidung ohne Verbrennungsgefahr auch in heißer Lauge gewendet und gewaschen werden konnte – ein Novum. Wenige Jahre später baute der US-amerikanische Ingenieur Alva John Fischer erstmalig einen Prototyp mit einem integrierten Elektromotor – und erhielt das Patent für eine automatisierte Waschmaschine. Dennoch: Schäffers Pioniergeist gilt bis heute als Meilenstein für die Erfindung des Haushaltsgerätes.

 

Text: Nicolas Schiffler

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