Gute Vorsätze umsetzten: Lean Management macht's möglich!
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Neues Jahr, neues Ich! Im Arbeitskontext werden zum Jahresbeginn Vorsätze ebenso motiviert gefasst wie im Privaten. Doch wie schaffen wir es in diesem Jahr, die guten Vorsätze auch wirklich umzusetzen? Mithilfe des Smart-Goal-Ansatzes aus der Lean Management-Lehre!
Gute Vorsätze zeichnen sich durch ihre Qualität aus. Denn auch, wenn sie sich inhaltlich für alle Menschen unterscheiden, haben sie doch eins gemein: Sie sind smart formuliert. Dieser Begriff ist auf die Lehren des Lean Management zurückzuführen. Lean Management befasst sich mit der Vermeidung von Verschwendung (als Probleme und Störfaktoren zu verstehen, die im Arbeitsprozess auftreten können) um Ziele effizienter zu erreichen. Dabei dienen unterschiedliche Methoden und neue Denkansätze als Werkzeuge, die es in den Arbeitsalltag zu integrieren gilt. Da es sich bei guten Vorsätzen um Ziele handelt, lässt sich eine der Lean-Methoden besonders gut darauf übertragen. Die Rede ist vom Smart-Goal-Ansatz.
Im Rahmen des Smart-Goal-Ansatzes werden fünf Faktoren definiert, anhand derer Ziele so formuliert werden, dass sie bestmöglich erreicht werden können. Hier eine kurze Anleitung zur Definition smarter Ziele und Vorsätze:
Mehrdeutige, unklare oder gar schwammige Formulierungen gilt es zu vermeiden. Stattdessen empfiehlt der Smart-Ansatz, die Ziele möglichst spezifisch zu bezeichnen. Außerdem soll jedes Ziel einzeln aufgeführt und nicht mit anderen zusammengefasst werden. Ein weiterer Tipp im Rahmen der spezifischen Zielformulierung ist es, mit kleinen Zielen zu beginnen und sich nach und nach zu steigern, beziehungsweise mithilfe von Zieletappen auf ein größeres Ziel hinzuarbeiten.
Um die Vorsätze zu erfüllen, ist es wichtig, dass diese Erfüllung messbar ist. Hierfür sollten konkrete Werte festgelegt werden. Dabei ist es oft hilfreich, kleinere Zwischenerfolge einzuplanen und diese ebenfalls durch Messwerte zu definieren.
Ein Beispiel: 2023 werde ich mein Netzwerk kontinuierlich erweitern. Hierfür mache ich jeden Monat mit einer mir unbekannten Person aus einer anderen Abteilung meines Unternehmens ein (digitales) Coffee Date aus. Parallel vernetze ich mich bei LinkedIn mit ihr. Am Ende des Jahres habe ich mindestens zwölf neue Kolleginnen und Kollegen kennengelernt und mich mit ihnen ausgetauscht.
Im Bereich der Neujahrsvorsätze gibt es einige Dauerbrenner; Vorsätze, die immer wieder auf der Liste landen. Hier empfiehlt das Lean Management, die Sinnhaftigkeit vorab zu reflektieren. Ist es wirklich das, was ich möchte? Oder erwartet mein Umfeld viel mehr, dass dies ein Vorsatz sein sollte. Der Vorsatz „Dieses Jahr endlich die Karriereleiter weiter hinaufklettern“, mag für viele Personen beispielsweise ein erstrebenswertes Ziel sein, doch dies ist nicht allgemein gültig. Es ist wichtig, sich bei der Erstellung der Vorsätze genau zu überlegen, was ein individuell attraktives Ziel ist.
Realistische Vorsätze vermeiden Frust und werden sehr wahrscheinlich auch in die Tat umgesetzt. Ganz im Gegenteil zu idealistischen Zielen. Der Smart-Goal-Ansatz empfiehlt, mit einer Problemanalyse zu beginnen und zu reflektieren, warum zuvor der eine oder andere Vorsatz nicht umgesetzt wurde, das Ziel also nicht erreicht werden konnte. Achtung: Der Fokus liegt nicht darauf, sich selbst zu verurteilen, sondern ehrlich zu ermitteln, wo es Schwierigkeiten gab und wie diese jetzt umgangen werden können. Wichtig ist außerdem, den eigenen Einfluss auf die Erreichung der Ziele sicherzustellen.
Ein Beispiel: „Ich möchte Chefin meiner Abteilung werden“. Ist dieser Job aktuell jedoch belegt, ist dies ein unrealistisches Ziel, auf das man selbst keinen Einfluss nehmen kann.
Deadlines festzulegen, ist das A und O erfolgreicher Zieldefinitionen. Dabei ist es hilfreich, nicht nur einen Endzeitpunkt zu bestimmen, sondern auch Zwischenschritte mit entsprechenden Timings einzuplanen. Wichtig ist auch, Abhängigkeiten im Blick zu halten. Haben weitere Personen Einfluss darauf, wie schnell ein Ziel erreicht werden kann, muss dies berücksichtigt werden. Der letzte Tipp im Rahmen der Terminierung von Zielen ist es, nachträgliche Anpassungen auszuschließen. Sobald Deadlines verschoben werden, verlieren sie ihre Bedeutung. Daher sollten Timings stets mit Bedacht festgelegt werden.
Smart formulierte Vorsätze bilden die Basis. Der nächste essenzielle Schritt ist nun, diese Vorsätze in Routinen zu verwandeln. Mehr darüber, wie Routinen erfolgreich in den Arbeitsalltag integriert werden und welche Tipps und Tricks es hier zu beachten gibt, ist im Artikel „Gute Vorsätze – Neun Tipps für die ultimative Office-Routine“ nachzulesen.